Katzhagen - Archiv - Mai 2012


Jede Menge Schotter...

in Form von Edelsplitt mit einer Koernung von 2-3 mm wurde bereits im Jahre 2011 auf den Strecken zwischen den Stationen aufgrund von Moosbewuch des Schotterbetts und Zerfall des urspruenglich als Kleber verwendeten wasserfesten Ponals ausgetauscht. Dabei fand als Kleber nun das fuer Kiesverfestigung auf Flachdaechern verwendete Sarnacol 2116 der Firma Sika Verwendung. Nach einem Jahr zeigte sich erstaunlicher Erfolg hinsichtlich der Haltbarkeit:

Einwandfreier Zustand nach einem Jahr

Auch bei genauerem Hinsehen alles bestens

Auch Hochdruckreiniger verursachen keinen Schaden !
Das zuvor mit wasserfestem Ponal (1:3 mit Wasser verduennt) geklebte Schotterbett schien zunaechst den Anforderungen zu genuegen, zeigte aber nach einem Jahr erste Aufloesungserscheinungen. Es bildeten sich Spalten am Rande des Schwellenbetts und es gab erste Abbrueche. Als Ursache kann nun eindeutig die sich nach der Aushaertung des Ponals einstellende Starrheit festgestellt werden. Die temperaturbedingte Ausdehnung und Kontraktion der Gleise fuehrt zur Zerstoerung der Klebung. Ob das blaue Ponal tatsaechlich wasser- oder wetterfest ist, sei dahingestellt.
Kurzum, das Unheil nahm seinen unvermeidlichen Verlauf und Moos kroch in die enstehenden Zwischenraeume. Nach einigen Jahren war vom Schotter stellenweise nichts mehr zu sehen.
GANZ anders beim mit Sarnacol 2116 geklebten Schotter ! Die Bilder oben und links zeigen nach einem Jahr keinerlei Anzeichen einer Aufloesung. Das Bild links zeigt einen Bereich in dem ein Hochdruckreiniger Anwendung fand - ohne jegliche Spuren von Schaeden. Das waere mit einer Ponal-Klebung unmoeglich gewesen !

Der wesentliche Vorteil von Sarnacol ist, dass es zaehflexibel aushaertet und das Schotterbett somit den temperaturbedingten Bewegungen des Gleises folgen kann. Ergo gibt es weder Abbrueche, noch bilden sich Spalten und das Moos oder anderer Bewuchs hat keine Chance mehr...
Sarnacol 2116 gibt es gebrauchsfertig in 20kg-Gebinden (Kanister) im Fachhandel fuer Dachdeckerbedarf, der Produkte der Firma Sika fuehrt.

Laestig

aber notwendig ist das Waschen frischen Schotters aus dem Brecher (z.B. wenn man ihn vom Asphaltmischwerk geholt hat), da dieser einen relativ hohen Staubanteil von bis zu 10% aufweist. Um eine einwandfreie Klebung zu gewaehrleisten, sollte dieser Staub ausgewaschen werden. Man bewaffne sich mit ein paar Eimern, einem alten Kuechensieb und einem Gartenschlauch sowie mit einer Schubkarre zwecks anschliessender Trocknung...

Auswaschen von Schwebeteilchen (z.B. Bluetenreste)...

... danach mit Wasserstrahl gruendlich reinigen

20 Liter Schotter - 2 Liter Steinstaub

Trocknung des Schotters durch Ausbringung duenner Schichten

Eine Frage des Wetters

ist das Kleben des Schotters. Es sollte wenigstens 24 Stunden lang nicht regnen und es sollten wenigstens 10°C (besser mehr) herrschen. Doch zuvor muss der alte Schotter entfernt und der Untergrund gereinigt werden. Eine Straeflingsarbeit...

Entfernung des maroden Schotterbetts im Gueterbahnhof

Gereinigter Untergrund

Dasselbe Prozedere auch im Bhf Susch

Das neue Schotterbett im Bhf Susch

Das neue Schotterbett unter der Lupe - kommt gut

Grauenhaft ! Groesseres Grauen per Linksklick auf das Bild


Katzhagen nach Demontage der Gleise und Entfernung des verdreckten Schotterbetts - Das Einschottern wird deutlich laenger dauern.

Schotter vom Vorjahr sowie frisch geklebter und neuer Schotter

Schattierungen verschwinden nach Trocknung des Klebers

Das Kleben des Schotters kann entweder durch das Aufbringen eines fertigen Breis aus Schotter und Kleber (was ich fuer eine mittlere Sauerei mit fragwuerdigem optischen Ergebnis halte) oder durch einspruehen des geformten Schotterbetts mit Kleber aus einer Spruehflasche geschehen, wobei allerdings Schienenkoepfe und Weichenteile gegen Benetzung geschuetzt werden muessen.
Das etwas zeitaufwaendigere Kleben mittels tropfens aus einer Spuelmittelflasche hat den Vorteil, dass Schutzmassnahmen oder Nacharbeiten unnoetig sind.

Nun sind "nur" noch die restlichen 80% des Bahnhofsbereiches zu schottern...

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